Das Gehirn

Mit Johanniskraut gibt es keinen Wolken am Himmel. Oder doch?

21. März 2023.
Alex Schulz

Kann Johanniskraut wirklich dunkle Wolken vertreiben? Diese jahrhundertealte Pflanze wird seit langem als natürliches Mittel gegen trübe Stimmungen und Depressionen verwendet. Aber trotz seiner Popularität und der zunehmenden Anzahl an Empfehlungen bleiben Fragen zur Wirksamkeit und Sicherheit als Behandlung für psychische Gesundheitsprobleme bestehen.

Lassen Sie uns tiefer darauf eingehen, was Johanniskraut genau ist, wie es verwendet wird und welche Wissenschaft dahinter steckt.

Der Ursprung von Johanniskraut

Johanniskraut hat eine lange Geschichte als Heilpflanze. Ursprünglich von den alten Griechen und Römern wegen seiner heilenden Eigenschaften verwendet, wurde das Kraut später im Mittelalter populär, wo es gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt wurde, von Wunden bis hin zu Angstzuständen. Sein Name, abgeleitet von dem Tag, an dem es traditionell geerntet wurde, dem Johannistag am 24. Juni, trägt zu seinem mystischen Ruf bei.

Wie wirkt Johanniskraut?

Aber lassen Sie uns auf die Wissenschaft hinter der Fähigkeit von Johanniskraut eingehen, unsere Stimmung zu verbessern. Das Kraut enthält verschiedene aktive Verbindungen, darunter Hypericin und Hyperforin, die eine Rolle bei der Erhöhung der Neurotransmitterspiegel wie Serotonin im Gehirn spielen. Diese Neurotransmitter sind an der Regulierung unserer Stimmung und unseres Wohlbefindens beteiligt.

"Hypericin und Hyperforin in Johanniskraut hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin in den Synapsen, wodurch mehr von diesen 'Glückshormonen' im Gehirn verfügbar bleiben. Dies kann zu einer verbesserten Stimmung und Linderung von Depressionssymptomen führen."

Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Obwohl Johanniskraut für seine positiven Effekte auf die Stimmung bekannt ist, gibt es einige mögliche nachteilige Effekte, die beachtet werden sollten. Das Kraut kann Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Schwindel und Müdigkeit verursachen, insbesondere bei langfristiger Anwendung oder hohen Dosen. Darüber hinaus kann es die Wirksamkeit bestimmter Medikamente verringern, indem es deren Metabolismus in der Leber beeinflusst, darunter Antibabypillen, Antidepressiva und Blutverdünner.

Die gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut und bestimmten Antidepressiva kann zu einer potenziell schweren Reaktion führen, die als Serotonin-Syndrom bekannt ist. Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) erhöhen die Serotoninspiegel im Gehirn. Wenn Johanniskraut zusammen mit diesen Medikamenten eingenommen wird, kann dies zu einem Überschuss an Serotonin im Gehirn führen, was das Serotonin-Syndrom zur Folge haben kann.

Fazit

Johanniskraut ist ein Kraut mit einer langen Geschichte als natürliches Heilmittel gegen trübe Stimmungen und Depressionen. Obwohl es für einige Menschen effektiv sein kann, die Stimmung zu verbessern und das Wohlbefinden zu fördern, ist es wichtig, bei der Anwendung Vorsicht walten zu lassen, insbesondere in Kombination mit anderen Medikamenten.